Montag, 8. März 2021

Flörsheimer Mainufer, „Lust an kreativen Ideen“






Zu dieser Frage stellen nun die Freien Bürger (dfb) einen Vorschlag zur Diskussion, der aus ihrer Sicht die Lösung für gleich mehrere Probleme am Mainufer sein könnte. Zugleich werde der „Erhalt der Traditionen mit der Lust an kreativen Ideen“ verknüpft, so die Freien Bürger.

Für den dfb-Fraktionsvorsitzenden Thomas Probst ist eine „schön angelegte Uferpromenade direkt entlang des Mains, zwischen Gänskippel und Bootshaus“ folgendermaßen vorstellbar: „Etliche Sitzbänke mit schönem Ausblick auf den Main sowie eine Mainterrasse am Berliner Brunnen laden zu einem Zwischenstopp ein. Die gut angelegten Parkplätze sowie die unterschiedlichen Restaurants im Umfeld der Uferpromenade bieten ein willkommenes Reiseziel für Touristen, ob mit Rad, Pkw oder Wohnmobil.“ Den Gedanken weiterverfolgend, bringt Probst fest installierte Fitnessgeräte, Ladestationen für E-Bikes und auch neu zu schaffende Parkplätze für Wohnmobile ins Spiel.
Was die Wohnmobilstellplätze angeht, hat die dfb-Fraktion nun einen Antrag eingereicht, mit dem sich die kommende Stadtverordnetenversammlung beschäftigen wird. Die Freien Bürger wollen erreichen, dass in der Stadt Stellplätze für bis zu zehn Wohnmobile geschaffen werden. Zu diesem Zwecke sollen, so die Antragsteller, Grundstücke auf ihre Eignung geprüft werden, wobei sie „in ruhiger Lage und aus touristischer Sicht sehr interessant sein“ sollten. „Bei erfolgreicher Prüfung wird in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Ausschüssen ein Konzept für eine zeitnahe Umsetzung erarbeitet“, heißt es im Antragstext weiter. Entsprechende Mittel sollen im Haushalt 2019 unter „Fremdenverkehr/Tourismusförderung“ zur Verfügung gestellt werden.
In der Begründung zu ihrem Beschlussvorschlag nennen die Freien Bürger bereits das Mainufer als geeigneten Standort. Wohnmobiltouristen würden nämlich „generell und nachweislich Plätze an Flüssen und Seen bevorzugen“.
Fränkisches Vorbild
Der am Main liegende Weinprobierstand und das benachbarte Flörsheimer Kunstforum würden von dem Ausbau des Uferbereichs profitieren, sind sich die Freien Bürger sicher. Durch eine Promenade werde Flörsheim aber auch attraktiver für Touristen, was sich wiederum positiv auf die Geschäftswelt in der Altstadt auswirken werde, so der dfb-Fraktionsvorsitzende im Gespräch mit dieser Zeitung. „Ein Riesenvorteil ist dabei der Rhein-Main-Regionalpark, der mit seinen Routen von Frankfurt bis nach Rüdesheim auch durch Flörsheim führt und mit dem man einen Radurlaub in Flörsheim bequem und sicher kombinieren kann.“
Die Freien Bürger haben bereits eine Idee, wie diese Uferpromenade aussehen könnte – als Vorbild dient das Kitzinger Mainufer. Die gut 21.000 Einwohner zählende Stadt in Franken hat weite Teile des Uferbereichs mit Holzplanken überbaut und damit zusammenhängende, barrierefreie Plattformen in „Stegoptik“ erzeugt. Der von Kitzingen so genannte „Stadtbalkon“ ragt, wie der Name bereits verrät, in den Fluss hinein, an anderer Stelle führen breite Treppen bis ans Wasser. Auf dem Stadtbalkon finden im Laufe des Jahres diverse Veranstaltungen statt, darunter Fitnessevents, aber auch ein Weinfest.
Ob die Stegoptik nun gefällt oder nicht, liegt im Auge des Betrachters. Zu prüfen ist natürlich auch, ob die Kitzinger Variante des Uferausbaus in finanzieller und topographischer Hinsicht in Flörsheim realisierbar ist. Fest steht jedenfalls: im Gegensatz zum Flörsheimer Mainufer gibt es in Kitzingen kein „Wurzelproblem“; unter den Holzplanken verschwinden sämtliche Bodenunebenheiten.
Zudem wirkt das Ufer offener, was der sozialen Kontrolle förderlich ist. Schwer einsehbare Stellen in Verbindung mit schlechter oder überhaupt nicht vorhandener Beleuchtung haben in Flörsheim vor allem in den Nachtstunden für Probleme – nämlich Ruhestörung, Vandalismus und Vermüllung – gesorgt.