Dienstag, 6. April 2021

Thomas Probst bleibt dfb-Fraktionschef, gibt durch den Kreistagseinzug aber Aufgaben ab......

Thomas Probst

FLÖRSHEIM (pm) – Neues Terrain betreten und das alte auch noch im Griff behalten – unter den Flörsheimerinnen und Flörsheimern, die im April ihre Arbeit in den neu gewählten Kommunalparlamenten aufnehmen werden, hat Thomas Probst den größten Spagat zu leisten. Denn an einer Konstante gibt es nichts zu rütteln: Der Chef der Fraktion Die Freien Bürger (dfb) wird trotz seines Einzugs in den Kreistag auf dem FWG-Ticket die Flörsheimer Stadtverordnetenfraktion weiter anführen. Da hatten die Mitglieder der neuen Fraktion bei ihrer Konstituierung am Dienstagabend gar keinen Einfluss drauf, betont der 56-Jährige. „Bei uns ist festgelegt, dass der Wille der Wählerinnen und Wähler dies bestimmt“, erläutert Probst. „Der oder die mit den meisten Personenstimmen übernimmt den Fraktionsvorsitz.“ Damit dies der tatsächliche Wählerwille ist und nicht der Mathematik der Stimmenverteilung entspringt, hatten die Freien Bürger genau 37 Bewerberinnen und Bewerbern zur Stadtverordnetenversammlung aufgestellt. Wer sein Kreuz der dfbListe gab ohne zu Panaschieren und Kumulieren, gab daher Probst nicht mehr Stimmen als allen anderen auf der Liste. Wer zudem auf anderen Listen einzelne Kreuzchen setzte, nahm allerdings nicht den vorderen, sondern den letzten Kandidatinnen und Kandidaten die Stimme weg – so hat es durchaus seine Vorteil, weit oben zu stehen. Allerdings muss Probst auch von vielen Wählerinnen und Wählern anderer Listen viele Kreuze bekommen haben, denn er ging mit seinen 2739 Einzelstimmen weit vor den nächst erfolgreichen dfb-Bewerbern Frank Herzog (2203) und Tobias Luger (1939) ein. Trotz Fraktionsvorsitz will Probst seine Rolle in der Stadtverordnetenversammlung zurückfahren, kündigt er an. „Rückblickend habe ich bisher viel gemacht – aber vor allem, weil es nicht anders ging“, sagt er. Das ändere sich nun mit den neuen Vertretern, vor allem mit Luger und Herzog, die für ihn für die gewollte Erneuerung der Gruppe stehen. So sei es zwar bei anderen Parteien üblich, dass die Fraktionschefs in den Haupt- und Finanzausschuss gehen. Das werde er nun aber anders handhaben, weil der mit dem Duo Fachleute für Finanz- und Verwaltungsthemen an seiner Seite weiß. Entsprechend verteilte die Fraktion die Aufgaben am Dienstagabend wie folgt: 

Die drei Stellvertreter Probsts sind (in dieser Rangfolge) 

Frank Herzog         Nico Schneider       Matthias Rath







Fraktionsgeschäftsführer: . 

Alois Mhlanga








HFA: Tobias Luger (Sprecher), Frank Herzog. 

Tobias Luger










SuK: Nico Schneider, Jens Valenteijn. 

BVU: Tobias Luger, Matthias Rath. 

Magistrat: Klaus-Peter Harth, Harald Vogel. 

Die Kreis-FWG-Fraktion traf sich am Montagabend zu ihrer konstituierenden Sitzung. Hier verdankt Probst seinen Einzug in den Kreistag als Kooperationskandidat zwei Umständen: dass er, auf Position sieben angetreten, einen Rang in der Reihenfolge gutmachte und dass er einen weiteren Platz hochklettert, weil ein Fraktionsmitglied in den Kreisausschuss wechseln wird.

Ein tolles Team, das sich da zusammengefunden hat“, lautet sein erster Eindruck von seinem neuen politischen Standbein. „Die Sitzung war sehr gut strukturiert, der Fraktionsvorsitzende Andreas Nickel hat das sehr gut gemacht.“ Als Unbekannter fühlte Probst sich bei der Zusammenkunft nicht. „Viele kannten mich zumindest vom Namen her schon vom Erstkontakt im Jahr 2016“, erläutert Probst. „Außerdem habe ich im Wahlkampf viel im Social-Media-Bereich für die FWG gemacht.“ Das Flörsheimer Fraktionsmitglied wird, legte die Gruppe sich fest, zunächst im Ausschuss Schule, Kultur, Sport und Jugend, in der Schulkommission sowie in der VHS-Betriebskommission die Freien Wähler vertreten. An Flörsheimer Themen, die er in den kommenden Jahren einbringen und mit denen er sich führend in seiner Fraktion beschäftigen kann, mangelt es Probst nicht. Die öffentlich-rechtlichen Unternehmen GRWK, MTR und RMD sind schließlich gerade in seiner Heimatkommune relevant. In den nächsten Tagen und Wochen gilt es allerdings, die Verhältnisse in der Heimatstadt zu klären. „Wir haben bisher Termine mit der CDU und der GALF und freuen uns auf die Gespräche“, berichtet Probst. Auch für Zusammentreffen mit SPD und FDP wäre er bereit. „Die Schnittstellen mit der CDU ist inhaltlich in vielen Gebieten gegeben“, betont Probst, zählt hier die Themen Herrnberg, Mainufergestaltung und Nahversorgung in Wicker auf. „Wir werden in die Gespräche ohne konkrete Forderungen für eine Zusammenarbeit gehen.“ In der Position dafür wäre die dfb-Fraktion angesichts der Mehrheit, die CDU und GALF auch ohne den bisherigen Partner zusammenbekommen, auch nicht – aber ein bisschen hofft Probst durchaus, dass er mit seiner Fraktion dennoch erneut mitmischen kann bei der Mehrheitsbildung. 

(Quelle Flörsheimer Zeitung)